Der Gaming-Layer
„Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“ (Friedrich Schiller)
Bild: ocularinvasion(FlickR)
Wir haben schon immer gespielt. Zuerst zuhause, dann gab man uns Payback-Punkte und Bonus-Meilen und seit Smartphones uns es ermöglichen, immer und überall. Doch nirgendwo sind wir „voll Mensch“, denn bestehende Gamifications, sind bisher nur eine Randnotiz in unserem Leben. (Wird sich das überhaupt jemals ändern?)
Da gab es die ersten großen Location Based Services (LBS) wie Foursquare und GoWalla, welche die bloße Anwesenheit an einem bestimmten Ort gamifizierten. Check-In, Wiederkommen und nach mehreren Besuchen, gehörte einem der Ort regelrecht. Zumindest im Spiel und das, können alle sehen. Doch das alleine reicht nicht.
„Gamification is the concept of applying game-design thinking to non-game applications to make them more fun and engaging.“ (gamification.org)
Angefangen bei „Epic Win“, welches die tägliche ToDo-Liste als Spiel aufbereitet, über Dienstleister wie Bigdoor, Bunchball und Badgeville, die ganze Unternehmensstrukturen mit Motivatoren bestücken wollen, bis hin zu Health-Care-Aktionen wie die schwedische App „Liggprofilen“, welche selbst Geschlechtsverkehr messbar macht und spielerisch verpackt. Die Möglichkeiten sind lediglich technisch begrenzt.
Aber wo ist er, der Gaming-Layer und besser gefragt, wie müsste dieser aussehen?
Voraussetzung für Gamifizierung ist Messbarkeit. Was ich messen kann, kann ich bewerten, was sich bewerten lässt, lässt sich belohnen und genau das, treibt uns an.
Eine Mischung aus Second Life, Foursquare, Bonus-Meilen-Programm, Augmented Reality, Facebook und Fitocracy (*hot*), würde doch schon einmal einiges abdecken. Man könnte es also „Mobile-Reality-Game“ nennen. Nicht dass es so etwas noch nicht geben würde. Mit SCVNGR, wurde ein erster Gehversuch in diese Richtung gemacht. SCVNGR hat dafür auch schon einige Millionen eingesackt – unter anderem auch von Google Ventures. Aber SCVNGR macht seinen Job nicht gut. Flaregames hat das meiner Ansicht nach (entsprechend ihren Aussagen) teilweise erkannt und bringt den Augmented Reality Faktor stärker mit ins Spiel. Aber ein Spiel, welches immer noch eine eigene Story mit sich bringt, kann meiner Auffassung nach kein Layer, keine Plattform für genügend Individualität sein, als das sie eine Position wie Facebook sie als „das Social Network“ hat, einnehmen könnte. Ein Layer sollte abstrakt und frei gestaltbar sein. Man muss die Masse also irgendwie anders fesseln.
Die Zeit ist reif sich darüber Gedanken zu machen. Denn mit NFC (Near Field Communication), LTE(4G) und längeren Akkulaufzeiten, die zum Beispiel eine stärkere Integration der Kamera leisten könnten und mehr Rechenleistung zur Verfügung stellen würden, wird ein neuer Markt für „Mobile-Reality-Games“ entstehen. Hier gilt es, "den Layer" zu schaffen. Meiner Ansicht nach, „the next big thing“. Vorher, muss aber noch einiges passieren.