Was wäre wenn die Arbeit ein Spiel wäre?
Was wäre wenn die Arbeit ein Spiel wäre?
Die Wollmilchsau greift in seinem Blog die parallelen vom Computerspiel zum Unternehmens- und Arbeitsalltag anhand einer Grafik von SOCIALCAST auf. Ich möchte diesen Gedankengang gerne ein wenig weiterführen. Das neben Fantasiespielen wie World of Warcraft auch „echte“ virtuelle Leben gemeistert werden, zeigen Second Life Simulationen wie Die Sims oder Browser Games wie Fliplife (hierzu schrieb ich bereits).
Motivation, Ehrgeiz, ein Level weiter
, Punkte sammeln, stärker werden, besser werden, ein wahrer Herrscher im Spiel sein aber auch scheitern, neu anfangen, verlieren. Emotionen: Ärger, Freude, Frust und viele mehr, all das gehört zum Spiel dazu. Seit Jahren bereits Trend: Online-Multiplayer-Games. Ich spiele gegen andere, echte Menschen, in virtuellen Leben. Alle diese Eigenschaften kennen wir aus unserem Berufsalltag, Alltag, Schule, Studium, Ausbildung – völlig egal.
Ein ewiges Spiel… Wieso nicht?
08:00 Uhr: Ich betrete das Büro: Check-In (+5 Punkte für Firmenzusammenhalt), diesen Teile ich auf Facebook und Twitter (+5 Punkte, Repräsentanz des Unternehmens), +5 Punkte dafür das ich überhaupt da bin.
08:30 Uhr: Ich mache mir einen Kaffee und frage wer noch einen möchte. Eine Mitarbeiterin nimmt das Angebot an und gibt mir ein virtuelles „Danke“ (+5 Punkte). Drei Stück darf ein Mitarbeiter davon am Tag vergeben fürs Kaffee machen, Essen bestellen, Kopieren gehen oder Ähnliche Gefälligkeiten aus dem Büro.
08:31 Uhr: Ich verpasse einen Kundenanruf weil ich gerade Kaffee machen gehe (-5 Punkte). Ja – auch Schattenseiten hat dieses Spiel.
11:00 Uhr: Ein neuer Vertrag wurde geschlossen. Mein Chef belohnt mich mit 100 Punkten.
Sicher kann man dieses Prinzip sehr viel weiterspinnen. Man könnte die Belohnungen von Punkten auf Level bis hin zur echten Beförderung, Gehaltserhöhungen, einem Firmenwagen und einem reservierten Firmenparkplatz hochschrauben.
20:00 Uhr: Ich mache heute Überstunden. (+30 Punkte / Überstunde)
Doch tauchen auch Probleme auf:
Ein gutes Spiel belohnt den Spieler ständig. Bis ich aber im wahren Leben eine Position aufsteige, vergehen Jahre. Vorheriges „leveln“ wäre also nur durch Stufen und virtuelle Level möglich. Außerdem ist sicherlich zu sagen dass sich dieses Modell der Personalführung sicher nicht auf alle Abteilungen übertragen lässt. So ist es in einem Callcenter wahrscheinlich einfacher umzusetzen als in einem Logistik Unternehmen in der Fahrerabteilung. Man muss es schließlich durchweg attraktiv gestalten zu leveln, Punkte zu sammeln usw. Vielleicht lässt man den mit dem höchsten Level ein neues Projekt leiten oder gibt ihm eine bessere Arbeitsgrundlage.
Zudem ist die Frage, in wie fern sich die Mitarbeiter von dem Spielgedanken ablenken lassen. Könnte die Ernsthaftigkeit darunter leiden? Die Rationalität bei Entscheidungen? Es ist doch alles nur ein Spiel…?
Und wie schaut es mit der Umsetzung aus? Im Callcenter trage ich ein ob ich am Telefon einen potentiellen „Sale“ gemacht habe, diese Software müsste man ergänzen. Denn letztendlich sollte alles automatisch laufen. Das gesamte Personal muss auch irgendwo mit einer Software verbunden sein. Der Status eines Mitarbeiters muss irgendwo gespeichert und darf nicht verfälscht werden können. Hier müsste man die Kosten eines entsprechenden IT-Systems der Produktivitätssteigerung der Mitarbeiter gegenüber gestellt werden.
Ebenfalls müsste das Ganze gemanaged werden „Gaming Personnel Management“, denn es müsste Richtlinien geben, Regeln, es darf niemals außer Kontrolle geraten. Das mit der Motivation kann schließlich auch den Bach hinuntergehen. Dies würde sie in diesem Falle wahrscheinlich auch ohne Spiel, dennoch muss an diesen Stellen schnell wieder ein Aufstieg in Sicht sein.
Eine spannende Idee ist es auf jeden Fall. Kennt ihr Unternehmen die dieses Prinzip annähernd umgesetzt haben? Wer traut sich? ; )